Wenn es in Österreich im November grau und nebelig wird, ist der richtige Zeitpunkt gekommen, um nochmal in Richtung Sonne zu verschwinden. Dort kann man noch gemütlich in der Sonne sitzen oder am Strand entlang reiten.
Wenn man nicht gerade ein altes, renovierungsbedürftiges Haus gekauft hat, kann man sich entspannt in den Flieger setzen und sich ein paar Wochen Malediven gönnen. Mit einem Haus fährt man entweder seine Architektenfreunde besuchen, die blöderweise in Brasilien leben oder bleibt dann doch lieber in der Nähe der Baustelle. 2018 waren wir in Rio und Bahia, 2019 sind wir dann nicht so weit weg gefahren, aber haben doch noch ein paar Tage am Meer genossen.

Marokko: 4 Stunden in die Sonne
Von Wien nach Marrakesch fliegt man erstens nicht lang, zweitens kann man mit ein bisschen Glück noch im Dezember in einen (beheizten) Pool springen. Das haben wir vor ein paar Jahren gemacht, da haben wir uns im Dezember ein paar Tage im Hotel Dar Rhizlane gegönnt. Diesmal haben wir in einem Riad übernachtet, das Haus war zwar wunderschön, aber ein Riad hat nur wenige Zimmer. In unserem Fall waren wir die einzigen Gäste und fühlten uns ein bisschen überbetreut. Das Dar Rhizlane hingegen liegt nicht in der Altstadt sondern in L’Hivernage und hat einen großen Garten mit Pool. Manche Riads haben zwar eine Dachterrasse, aber ganz selten einen Pool und wenn, ist der ganz klein. Ein weiterer Vorteil eines Hotels ist auch, dass man im Winter angenehmere Temperaturen in den Räumen hat. Das Riad hat einen Innenhof, der in den seltensten Fällen zu schließen ist, deshalb ist es in den Häusern eher frisch. Im Rhizlane wurden wir vom knisterndem Kaminfeuer in unserer Suite begrüßt, als wir aus dem hauseigenem Hammam zurückkamen. (Das gibt es auch in den wenigsten Riads, dazu sind die zu klein).
Mit dem Mietauto ans Meer
Bei unserem letzten Besuch haben wir einen sehr spannenden Ausflug mit dem Linienbus nach Essaouira gemacht, diesmal haben wir uns ein Auto gemietet und sind direkt vom Flughafen losgefahren. Die Autovermietung liegt gleich am Flughafen und man kann sich fast nicht verfahren. Man fährt eine Straße durch bis ans Meer und diese Straße ist seit unserer letzten Reise mit dem Bus auch schon wieder verbessert worden. Allerdings ist die Straße sehr eben und schmürlgerade und da kann es leicht dazu kommen, dass man ein bisschen zu schnell fährt und dann gleich mal von der Polizei angehalten wird. Wir haben gelernt, dass man 1. mit ein bisschen Charme einer Geldstrafe entgehen kann, aber 2. man die Warnung der Polizisten ernst nehmen muss. Bis nach Essaouira waren nämlich alle paar Kilometer Polizeikontrollen. Also beachten, das Tempolimit auf dieser Straße ist 100 km/h.
Essaouira ist ein sehr entspannter Ort, direkt am Meer und in ca. 3 Stunden mit dem Auto von Marrakesch erreichbar. Man hat dort alles, was man für ein paar Tage Erholung braucht. Es gibt eine Medina und einen kleinen Souk, einen Hafen mit wunderschönen Sonnenuntergängen und ziemlich viele Teppichläden. Den Strand erreicht man zu Fuß aus der Innenstadt und man findet dort nicht nur schicke Strandbars, sondern auch Pferde und Kamele zum Reiten am Strand. Nachdem es ist Essaouira immer sehr windig ist, ist es auch ein Hotspot für Surfer.

Shopping in Essaouira
Essaouira ist im Vergleich zu Marrakesch eine sehr entspannte Shoppingdestination. In den Geschäften von Essaouria wird nicht so wild gehandelt, wie man es vielleicht von den Souks in Marrakesch gewohnt ist. Teilweise gibt es auch fixe Preise aber auf jeden Fall ist es möglich, einen Shop auch ohne lange Verhandlungen wieder zu verlassen. Babouches, Arganöl, Gewürze, Strohtaschen und natürlich Teppiche und Polster kann man hier genauso gut kaufen, wie Silberschmuck und natürlich Holzschnitzarbeiten aus Thujenholz. Aber in Essaouira gibt es auch schicke Shops, wie minimal direkt an der Stadtmauer. Dort gibt es von Teppichen bis zu schöner Keramik und den typischen Gläsern, aber auch sehr schicke Wanddeko. Die Preise passen schon fast zu einer Boutique in Europa, allerdings ist man wahrscheinlich viele Stunden auf dem Markt unterwegs, um so schöne Stücke zu finden.
Place Orson Welles
Geht man vom Hauptplatz Richtung Strand, kommt man zum Place Orson Welles, der seit kurzem neu gestaltet ist. Die Bepflanzung sollte man sich auf jeden Fall ansehen, wenn man sich für Gärten interessiert. Die Bepflanzung besteht nur aus sehr wenigen Pflanzenarten, die in Drifts gepflanzt sind. Die Pflanzen sind natürlich keine, die man im heimischen Garten finden kann, aber die Gesamtwirkung ist sehr modern.

Die weiße Stadt im Atlantik.
ESSAOUIRA
Ein paar Tipps für Essaouira:
Essen im Nomade Mogador:
Das dreigeschossige kleine Restaurant mit der sehr stylischen Einrichtung und hübscher Terrasse ist ein Geheimtipp in Essaouira. Leider haben wir es nicht geschafft, hier zu essen, aber auch einen Tee auf der kleinen Terrasse zu trinken, ist eine gute Idee.
Wohnen in der Villa Maroc:
Man kann in den neuen Hotels an der Strandpromenade wohnen oder auch direkt in der Stadt. Wir haben in einem Hotel in der Stadt gewohnt, ein Hotel, das aus mehreren Häusern besteht, weshalb man sich auch schon mal im Stiegenaufgang verirrt. Im Dezember sind die marokkanischen Häuser nicht unglaublich gemütlich. Durch die offenen Innenhöfe kann man die Häuser nämlich nicht wirklich heizen. Allerdings gibt es einen Elektroheizkörper und zusätzlich bekommt man am Abend noch eine Wärmeflasche ins Bett.
Sonne tanken im Ion Club:
Wenn man von der Altstadt den Strand entlang in Richtung Kamele geht, vorbei an den Surfern landet man in einer sehr netten Strandbar mit internationalem Essen. Hat man einen Platz auf den Liegen ergattert kann man es sich hier gut gehen lassen. Es gibt sogar alkoholische Getränke, wer mal eine Pause vom Minztee braucht.
https://www.oceanvagabond.com/

Reiten am Strand:
Der Strand in Essaouria ist in verschiedene Bereiche aufgeteilt, am Ende, ungefähr eine halbe Stunde Fußweg von der Altstadt stehen plötzlich Kamele und Pferde am Strand. Nachdem ich eine schwere Pferdemädchenvergangenheit habe, kann ich mich fast nicht zurückhalten, wenn ich an einem Strand bin und reiten kann. Nebenbei sind die Pferde hier wunderschön, sehr entspannte Araber und Berberaraber – wann kann man schon auf so einem Pferd reiten? Die Pferde sind sehr entspannt und durchaus anfängergeeignet. Man kann übrigens auch mehrtägige Ausritte mit Übernachtung im Zelt am Strand entlang machen. Fix geplant für den nächsten Urlaub!